KIND UND PÄDAGOGIK

KIND UND PÄDAGOGIK

Das Kind ist ganz Sinnesorgan.
Durch die Sinne begreifen und erfahren die Kinder die Welt. Gleichzeitig wirken alle Sinneseindrücke bildend auf den physischen Leib und das Seelenleben. Im Kindergarten können die Kinder die reale Welt mit authentischen Wahrnehmungen durch ihre Sinne entdecken und erforschen und dabei einfache Zusammenhänge kennen und verstehen lernen.

EURYTHMIE

Ein wichtiger Bestandteil unserer Kindergartenarbeit ist die Eurythmie. Sie ist die von Rudolf Steiner entwickelte Bewegungskunst, die Sprache sichtbar werden lässt. Der Eurythmist vermittelt seine Kunst durch jahreszeitlich angepasste Geschichten, Sprüchlein und Gedichte.

Durch Bewegung wird menschlicher Wille in der Welt wirksam. Wenn ich etwas will, muss ich mich in Bewegung setzen.
Eurythmie soll Kindern helfen, sich gerne und gesund mit ihrem Leib zu verbinden.

SPRACHPFLEGE

Organbildend, ordnend, stärkend, weckend, reinigend

Alles Tun hat eine Wirkung.

Was uns in der Seele rührt, vermögen wir mit der Sprache kund zu tun. In der Liebe zur Sprache können wir Welten verbinden. Das Wort die Sprache wärmt, heilt, ist Schönheit. Wir können uns an der Sprache erfreuen wie an dem Anblick einer Rosenblüte.

Das Kind ist darauf angewiesen, das es in seiner Umgebung ein gutes Sprechen erlebt, da die Sprache organbildend wirkt. Dies ist existenziell für das Kind im ersten Jahrsiebt.

Die Sprache wirkt weiters:

ordnend – durch rhythmisches Sprechen

befreiend und stärkend – durch dynamisches, schönes Sprechen

weckend – durch stilvolles Sprechen

reinigend – durch gebärdenerfülltes Sprechen

Diese fünf Wirksamkeiten der Sprache finden natürlich auf immer wieder neuer Ebene für alle Lebensalter ihre Tragekraft in sprachlichen Übungen und Texten und im täglichen miteinander sprechen.
Wie jede Tat des Menschen auf ihn selbst zurück wirkt, so verhält es sich auch mit dem Sprechakt. Er hat seine Rückwirkung auf Leib, Seele und Geist.

Vorbild und Nachahmung

Jedes Kind trägt die Fähigkeit zur Nachahmung in sich. Dies setzt eine bewusste Reflexion der ErzieherIn voraus, um ein nachahmenswertes Vorbild sein zu können. Sie ist bestrebt jede Tätigkeit deutlich und in sinnvollem Ablauf durchzuführen. Durch die Nachvollziehbarkeit der Handlungen können die Kinder die verschiedenen Tätigkeiten, wie Backen, Kochen, Waschen, Nähen, Wasserfarbenmalen, Kneten, Reigen und Eurythmie in ihr kindliches Spiel einbringen und selber tätig werden. Freude und Heiterkeit bilden im Kindergarten eine fruchtbare Grundlage.

Wiederholung

Durch rhythmische Wiederholungen von bekannten Strukturen erfährt das Kind Stärkung. Dies gibt ihm Sicherheit und Selbstvertrauen. Jeder Tag, jede Woche, jedes Jahr hat darum seinen geregelten ähnlichen Ablauf, der sich an den Jahreszeiten und Jahresfesten orientiert.

Ich – Du – Wir

Die bewusste Pflege des sozialen Miteinander wird zu einem wichtigen Übungsfeld. Wenige Regeln, die Bereitschaft, zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, der Freiraum, selber in der Gemeinschaft gestaltend und schaffend zu wirken, geben den notwendigen Rahmen für dieses Üben.

Das freie Spiel

Spiel ist für das Kind ernsthafte Arbeit. Durch das Spiel erobert das Kind die Außenwelt und verbindet sich gleichzeitig mit seiner Umgebung. Es findet sich selbst und sein Gegenüber im schöpferischen und aktiven Tun. Mit einfachen und natürlichen Spielsachen wird der Kindergarten zur Werkstatt, und so entsteht ein gesunder und anregender Spielraum. Um dem natürlichen Bewegungsdrang des Kindes gerecht zu werden, hat die Freispielzeit draußen im Garten große Bedeutung.
 Ebenso wichtig sind die Wanderungen.

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